Größe:
Mit bis zu 48 mm Körperlänge etwas größer und schlanker als die anderen Arten der Familie.
Männchen:
Körper oben dunkelgrün bis kupferfarben, metallisch glänzend, ohne blaue Bereifung. Flügelmal (ausgefärbt) hell. Brustseite mit dunklem Sporn, dadurch eindeutig von den Binsenjungfern zu unterscheiden. Obere Hinterleibsanhänge auffallend weißlich, untere Hinterleibsanhänge sehr kurz.
Weibchen:
Körper oberseits dunkelgrün, metallisch glänzend, ohne blaue Bereifung. Flügelmal (ausgefärbt) hell. Brustseite mit dunklem Sporn. Legeapparat unterseits stark gezähnt.
Larve/Exuvie:
Länge der letzten Larvenstadien/Exuvie 23 bis 29 mm. Labialpalpen der Fangmaske mit einer tiefen Einbuchtung, aber nicht gestielt wie bei den Binsenjungfern. Schwanzanhänge gebändert.
Gesamtverbreitung:
Mediterrane Art, die aktuell die Grenze ihrer nördlichen Verbreitung im südlichen Dänemark erreicht.
Deutschland:
In ganz Deutschland verbreitet, wird jedoch nach Norden hin und in den höheren Lagen der Mittelgebirge deutlich seltener.
Schleswig-Holstein:
Zurzeit fast im ganzen Land verbreitet, dabei ist jedoch ein deutliches Gefälle von Südwesten nach Norden zu erkennen. Auch die Nordseeküstenregion ist nur sehr dünn besiedelt, dies liegt wahrscheinlich am Fehlen geeigneter Gewässer.
Aktuell eine in Schleswig-Holstein mäßig häufige Art, die im Laufe des letzten Jahrhunderts nach und nach ihr Areal von Süden nach Norden ausgebreitet hat und somit eine positive Bestandsentwicklung aufweist.
Überwinterung: als Ei
Dauer Larvalentwicklung: zwei bis drei Monate
Schlupfzeit in SH: Anfang Juli bis Mitte August
Flugzeit in SH: Anfang Juli bis September, einzelne Tiere auch im Juni und bis Anfang November
Verhalten:
Die etwa vier Wochen lange Reifungsperiode verbringen die Tiere im Bereich von Gehölzrandstrukturen, in Röhrichten oder auf Sumpfwiesen, die in einiger Entfernung vom Schlupfort liegen können.
Die reifen Männchen erwarten die Weibchen im Bereich der Ufergehölze auf Sitzwarten an hochgelegenen Zweigen, die gegenüber anderen Männchen verteidigt werden und an denen auch die Paarung stattfindet.
Paarung und Eiablage:
Die Weibchen werden auf dem Weg zum Wasser ergriffen. Das Paarungsrad wird nach kurzem Tandemflug gebildet, die Paarung dauert bis zu etwa einer halben Stunde.
Die Eiablage erfolgt zunächst mit angekoppeltem Männchen, später kann sie allein fortgesetzt werden. Dabei finden sich die Tiere oft zu Gruppen zusammen, die mehr als 50 Paare enthalten können.
Es handelt sich um die einzige Art in Mitteleuropa, die ihre Eier fast ausschließlich in verholzte Pflanzenteile legt. Dazu dienen vor allem Äste von Weiden und Erlen, in Mooren werden auch Birken und Faulbaum genutzt. Die Eiablage erfolgt in Zweige, die über dem Wasser hängen, so dass idealerweise die aus den Eiern schlüpfenden (Pro-)Larven direkt ins Gewässer fallen. Der Legeapparat der Weibchen ist daher besonders kräftig und sägeartig ausgebildet.
Die Einstichstellen, die sogenannten Eilogen sind auch im Winter als regelmäßige Verdickungen der Rinde sichtbar und können so als Nachweis der Art mit Hinweis auf Reproduktion dienen.
Imagines:
Gewässer aller Art, neben verschieden großen Stillgewässertypen auch in Fließgewässern und Mooren zu finden. Voraussetzung ist das Vorhandensein von Ufergehölzen mit überhängenden Zweigen direkt am Gewässerrand.
Larven:
Am Gewässergrund oder zwischen Wasserpflanzen am Rande der Fortpflanzungsgewässer.
Rote Liste Schleswig-Holstein 2011: ungefährdet
Rote Liste Deutschland 2014: ungefährdet
Gefährdungsursachen: Radikale Entfernung sämtlicher Gehölzen an Gewässern
Europäische Union (FFH-Richtlinie): -
Deutschland (BNatSchG): besonders geschützt
Schutzmaßnahmen: Entwicklung von Ufergehölz streckenweise zulassen, bei Pflegemaßnahmen sollten die Gehölze nur abschnittsweise auf den Stock gesetzt werden
A. Bruens