Größe:
Mit bis 40 bis 45 mm Körperlänge etwas größer als die Glänzende und die Gemeine Binsenjungfer.
Männchen:
Körper oben bronzegrün bis kupferfarben, unterseits hell, höchstens mit Spuren blauer Bereifung. Unterseite des Hinterkopfes deutlich hell abgesetzt. Flügelmal zweifarbig (innen dunkelbraun, außen hell-weißlich), dadurch eindeutig von den anderen (ausgefärbten) Binsenjungfern zu unterscheiden.
Weibchen:
Wie die Männchen gefärbt.
Larve/Exuvie:
Länge der letzten Larvenstadien/Exuvie 23 bis 26 mm. Fangmaske wie bei den anderen Binsenjungfern gestielt. Schwanzanhänge zum Ende hin zugespitzt und gebändert.
Gesamtverbreitung:
Das Areal erstreckt sich von Südeuropa bis in die Mongolei und Sibirien. Im Mittelmeerraum flächendeckend vertreten.
Deutschland:
In Deutschland überwiegend in den gewässerreichen Landschaften des Tief- und Hügellandes, vor allem Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Brandenburg.
Schleswig-Holstein:
Im ganzen Land verbreitet, aber sehr zerstreut. Nördlich des Nord-Ostsee-Kanals nur vereinzelt und ohne Hinweise auf Bodenständigkeit. Größte Nachweisdichte im Kreis Herzogtum Lauenburg.
Eine in Schleswig-Holstein seltene Art, deren Nachweise vor allem Ende des letzten Jahrhunderts deutlich zugenommen haben, die jedoch deutliche Bestandsfluktuationen aufweist und deren Populationen möglicherweise immer noch von Zuwanderung gestützt werden.
Überwinterung: als Ei
Dauer Larvalentwicklung: ein bis zwei Monate
Schlupfzeit in SH: Mitte Juni bis Mitte Juli
Flugzeit in SH: Mitte Juni bis September
Verhalten:
Während die Art im Mittelmeerraum in der Regel sehr standorttreu ist und die Tiere nach der Reifeperiode abseits des Schlupfortes zielsicher zum Entwicklungsgewässer zurückkehren, ist in Mitteleuropa ein deutliches Wanderverhalten festzustellen, was letztendlich auch zur Ausbreitung der Art in den letzten Jahrzehnten geführt hat. Die Abwanderungsrate ist dabei in regnerischen Sommern deutlich höher als in trockenen Jahren.
Reife Imagines kehren zum Gewässer zurück, wo die Männchen auf die Weibchen treffen.
Paarung und Eiablage:
Die Paarung dauert nur wenige Minuten bis zu einer Dreiviertelstunde. Die Eiablage erfolgt im Tandem oder allein in senkrecht aus dem Wasser ragende Pflanzenstängel (immer über der Wasserlinie) oder im Bereich ausgetrockneter Gewässer(abschnitte), die im Winter und Frühjahr wieder wasserführend sind.
Imagines:
Fortpflanzung in flachen Kleingewässern und Tümpeln in sonnenexponierter Lage und mit stärker schwankendem Wasserstand, z. B. In neu angelegten Gewässern im Offenland mit ausgedehnter Flachwasserzone und wenig Beschattung oder kleinen Gewässern in regenerierten Kiesgruben.
Larven:
Halten sich zwischen Wasserpflanzen im Flachwasser auf. Die Larven können kurzzeitiges Trockenfallen des Gewässers im feuchten Schlamm überdauern, überstehen vollständige Austrocknung jedoch wahrscheinlich nicht.
Rote Liste Schleswig-Holstein 2011: ungefährdet
Rote Liste Deutschland 2014: ungefährdet
Gefährdungsursachen: zu frühe Austrocknung der Entwicklungsgewässer, Sukzession
Europäische Union (FFH-Richtlinie): -
Deutschland (BNatSchG): besonders geschützt
Schutzmaßnahmen: Neuanlage von naturnahen Kleingewässern, Schutz vor übermäßigem Nährstoffeintrag, Pflege bestehender Entwicklungsgewässer mit dem Ziel, zu dichten Pflanzenwuchs
und vor allem Gehölzbeschattung zu verhindern
A. Bruens