Größe:
Die Körperlänge beträgt 36 bis 45 mm.
Männchen:
Das Männchen könnte höchstens mit Heidelibellen verwechselt werden, die auch einen roten Hinterleib aufweisen, ist aber durch die leuchtend hellrote Färbung zusammen mit dem abgeplattetes Hinterleib unverkennbar. Gesicht und Augen sind ebenfalls rot, die Brust rot bis bräunlich.
Weibchen:
Der Körper ist beige-braun. Oben auf der Brust, zwischen den Flügeln, befindet sich ein heller Streifen. Es können auch männchenfarbige Weibchen auftreten und manchmal entwickeln sehr alte Tiere eine bläuliche Bereifung.
Larve/Exuvie:
Länge der letzten Larvenstadien/Exuvie 17 bis 19 mm mit relativ kurzem und breiten Hinterleib. Ohne Rückendornen, aber mit kleinen Seitendornen an Segment neun.
Gesamtverbreitung:
Die Feuerlibelle stammt aus dem Mittelmeerraum und ist auch in Afrika sowie auf der Arabischen Halbinsel bis nach Pakistan und zu finden. Im Westen sind die Kanarischen Inseln und die Kapverden besiedelt. In Mitteleuropa hat seit den 1990er Jahren eine deutliche Arealerweiterung stattgefunden, die bis hin nach Dänemark und Polen reicht und es gibt auch Nachweise aus Großbritannien.
Deutschland:
In allen Bundesländern, allerdings werden die höheren Lagen gemieden. Bei Beginn der Expansion zunächst in den wärmeren Bereichen Süddeutschlands verbreitet, inzwischen ist auch Norddeutschland gut besiedelt und an vielen Stellen bodenständig. Die starke Ausbreitung der Art in den letzten Jahrzehnten ist auf den Klimawandel zurückzuführen.
Schleswig-Holstein:
Die Art findet man an vielen Gewässern in der Geest und im Östliche Hügelland, größere Verbreitungslücken sind dort möglicherweise auf Erfassungsdefizite zurückzuführen. In der Marsch deutlich seltener.
Bei uns wurde die Feuerlibelle erstmalig im Jahr 2007 in verschiedenen Landesteilen beobachtet. Im Jahr 2008 erreichte sie bereits die dänische Grenze. Zunächst trat die Art in kleinen Populationen mit höchstens kurzzeitiger Bodenständigkeit auf. Inzwischen ist sie fest bei uns etabliert, selbst kalte Winter übersteht sie gut.
Überwinterung: als Larve
Dauer Larvalentwicklung: bei uns ein Jahr, weiter südlich können auch zwei Generationen pro Jahr auftreten
Schlupfzeit in SH: Ende Mai bis Anfang Juli
Flugzeit in SH: Ende Mai bis Anfang September
Verhalten:
In der Reifungsphase halten sich die Tiere weitab von den Entwicklungsgewässern an Wegrändern (Gebüsch), Äckern, Wiesen oder brachgefallenen Flächen auf.
Am Gewässer besetzen die geschlechtsreifen Männchen Sitzwarten, von denen aus sie zu Such- oder Verteidigungsflügen starten. Bei hoher Männchendichte wird die Territorialität aufgegeben.
Paarung und Eiablage:
Die Paarung wird in der Regel im Flug vollzogen und dauert nur wenige Sekunden.
Die Weibchen legen ihre Eier alleine, aber werden vom Männchen bewacht. Dazu fliegen sie dicht über der Wasseroberfläche und tippen ihr Hinterleibsende ins Wasser. Dabei werden die Eier zwischen submerse Makrophyten oder ins Freiwasser abgegeben.
Imagines:
Besiedeln wenig beschattete Teiche und Weiher mit besonnten Flachwasserzonen und gut ausgebildeter Unterwasservegetation oder Algenwatten. Meist handelt es sich um Abgrabungs- oder Naturschutzgewässer in frühen oder mittleren Sukzessionsstadien, bei zu starker Beschattung und Rückgang der Wasserpflanzen verschwindet die Art wieder.
Larven:
Halten sich zwischen den Wurzeln von Schilf, Rohrkolben und Seggen oder zwischen verrottenden Pflanzenteilen auf.
Rote Liste Schleswig-Holstein 2011: ungefährdet
Rote Liste Deutschland 2014: ungefährdet
Gefährdungsursachen: keine erkennbaren.
Europäische Union (FFH-Richtlinie): -
Deutschland (BNatSchG): besonders geschützt
Schutzmaßnahmen: aktuell nicht erforderlich.