Größe:
Mit einer Länge von etwa 8 cm und einer Flügelspannweite von bis zu 10 cm eine der größten heimischen Libellen.
Männchen:
Körper durchgehend schwarz, Brust und Hinterleib mit unregelmäßig breiten gelben Querstreifen, je zwei Streifen pro Hinterleibssegment. Augen auffällig grün.
Weibchen:
Etwas größer als die Männchen, aber vergleichbar gefärbt. Mit langem Legeborer, der den Hinterleib erkennbar überragt, aber bei älteren Tieren aufgrund der Abnutzung nicht mehr auffällt.
Larve/Exuvie:
Länge der größeren Larvenstadien 35 bis 47 mm. Fangmaske mit charakteristischen, unregelmäßigen Zähnen. Seitendornen an den Segmenten acht und neun. Larven oft mit Schlamm verkrustet, der sich in der kräftigen Behaarung verfängt.
Gesamtverbreitung:
Europa von der Altantikküste bis zum westlichen Russland, erreicht nach Norden Nordschweden und Finnland, nach Süden Mittelitalien und Nordmarokko. Besiedelt auch weite Teile Großbritanniens.
Deutschland:
In Deutschland vor allen in den Mittelgebirgen, im südlichen Alpenvorland und in der Lüneburger Heide. Verbreitungslücken im Norddeutschen Tiefland, Thüringer Becken, Schwäbische Alp und im nördlichen Alpenvorland.
Schleswig-Holstein:
In der Geest nördlich Itzehoe, im Aukrug und im Sachsenwald lokal verbreitet. Im Hügelland nur Einzelnachweise.
Eine in Schleswig-Holstein sehr seltene Art, die vermutlich aufgrund der kurzen Flugzeit und der sehr lokalen Verbreitung jahrzehntelang bei uns übersehen worden ist. Die akuelle Zunahme an Fundpunkten ist vor allem auf die gezielten Erfassungsbemühungen bezüglich dieser Art zurückzuführen und nicht auf eine Ausdehnung des besiedelten Areals.
Überwinterung: als Larve
Dauer Larvalentwicklung: vier bis fünf Jahre
Schlupfzeit in SH: Anfang Juni bis Anfang Juli
Flugzeit in SH: Anfang Juni bis Mitte August
Verhalten:
Nach dem Schlupf halten sich die Jungtiere an Waldrändern, Waldwegen und auf Lichtungen auf. Dort jagen sie zusammen mit anderen Großlibellen.
Reife Männchen patroullieren über größeren Bächen und reagieren agressiv auf Rivalen, besetzten aber keine Reviere. Regelmäßig setzen sie sich auf Äste oder Pflanzenstängel an sonnigen Stellen. Die Weibchen scheinen zur Eiablage andere Gewässer zu nutzen als die Bäche, an denen sich die Männchen aufhalten, da die Larven nur in kleineren quellnäheren Bereichen bis etwa ein Meter Gewässerbreite gefunden wurden.
Paarung und Eiablage:
Finden die Männchen am Gewässer ein Weibchen, so versuchen sie sofort anzukoppeln. Zur bis zu einer Stunde dauernden Paarung fliegen die Tiere in die Baumkronen.
Die Weibchen legen die Eier ohne Begleitung des Männchens, indem sie die Eier im Rüttelflug an flach überströmten Stellen mit Feinsediment und Detritusauflage ins Gewässersediment einstechen. Dadurch nutzt sich mit der Zeit ihr Legeapparat stark ab.
Imagines:
Naturnahe, von menschlichen Einflüssen weitgehend unbeeinflusste größere Waldbereiche mit kleinen unbegradigten Bächen, die überwiegend sandig-schlammiges Substrat mit größeren Totholz- und
Laubanteilen aufweisen.
Larven:
Passive Lauerjäger, leben eingegraben im Sand oder in Ansammlungen organischen Fein- materials. Man findet sie in kleinen, naturnahen, ungestörten und unbelasteten Bachoberläufen im Wald. Sie können die teilweise oder vollständige Austrocknung ihrer Aufwuchsgewässer bis zu 57 Tage in Resttümpeln oder im feuchten Schlamm vergraben überdauern.
Rote Liste Schleswig-Holstein 2011: vom Aussterben bedroht
Rote Liste Deutschland 2014: ungefährdet
Gefährdungsursachen: Zunehmende sommerliche Austrocknung kleiner Bachoberläufe infolge des Klimawandels. Nährstoffeintrag durch Fischteichanlagen in
Quellnähe
Europäische Union (FFH-Richtlinie): -
Deutschland (BNatSchG): besonders geschützt
Schutzmaßnahmen: Schutz der naturnahen Quellbereiche und der sie umgebenden Wälder, Erhalt des hier herrschenden anthropogen unbeeinflussten Wasserhaushalts (keine Entwässerung),
Aufgabe von Fischteichen in Quellnähe