Größe:
Bis zu 5 cm lang und mit einer Flügelspannweite von 6,5 bis 7 cm.
Männchen:
Grundfarbe nach dem Schlupf schwarz-gelb bzw. ausgefärbt schwarz-grünlich. Von den anderen Keiljungfern im Gebiet durch die komplett schwarzen Beine und den fehlenden hellen Längsstreifen auf den Hinterleibssegmenten acht bis zehn zu unterscheiden. Augen blau-grün.
Weibchen:
Wie die Männchen gezeichnet, bleiben jedoch schwarz-gelb. Augen blasser.
Larve/Exuvie:
Länge der letzten Larvenstadien/Exuvie 24 bis 33 mm. Breiteste Larve der Gattung. Antennen dick und kurz mit maximal vier Segmenten, die dem Kopf oft ein zugespitzes Aussehen verleihen. Hinterleib ohne Dorsaldornen (Merkmal aller Arten dieser Gattung), Seitendornen an den Hinterleibssegmenten sechs bis neun, neuntes Segement nicht auffällig verlängert. Tibien des mittleren Beinpaares mit einem Sporn.
Gesamtverbreitung:
Von der französischen Altlantikküste und Großbritannien bis zum Ural. Nach Norden bis Mittel-finnland, nach Süden bis zur Mittelmeerküste, Norditalien und Nordgriechenland.
Deutschland:
Eine Flachlandart, die in Deutschland lückig verbreitet ist. Meidet vor allem die Höhelage der Mittelgebirge und Alpen sowie die Küstenregionen. Eine geschlossene Verbreitung ist nur entlang vieler Flüsse sowie in Seenlandschaften zu erkennen.
Schleswig-Holstein:
Im Östlichen Hügelland südlich des Nord-Ostsee-Kanals, vor allem im Westenseegebiet, in der Holsteinischen Schweiz und im Hellbachtal. Außerdem lokal an der Treene verbreitet.
Bei uns seltene Art, für die zudem langfristig ein deutlicher Bestandsrückgang zu verzeichnen ist. Es sind zurzeit nur noch wenige bodenständige Populationen bekannt. Allerdings besteht auch ein Erfassungsdefizit, viele ältere Fundorte wurden lange nicht mehr kontrolliert.
Überwinterung: als Larve
Dauer Larvalentwicklung: zwei bis drei Jahre
Schlupfzeit in SH: kurzer, stark synchronisierter Schlupf im Mai
Flugzeit in SH: Anfang Mai bis Anfang Juli, Hauptflugzeit Mitte Mai bis Mitte Juni
Verhalten:
Geschlüpfte Tiere halten sich auch nach der Reifeperiode gern im Bereich der Röhrichte und Stauden entlang der Gewässer auf oder jagen/ruhen im Bereich nahegelegener Waldlichtungen.
Am Gewässer besetzen die Reifen Männchen wenig exponierte, besonnte Sitzwarten dicht am Wasser, von dort aus starten sie gelegentlich zu Patrouillienflügen. Die Weibchen kommen nur zu Eiablage ans Gewässer.
Paarung und Eiablage:
Die Paarung wird im Flug eingeleitet und auf den Uferbäumen oder in angrenzenden Wiesen sitzend beendet.
Die Eiablage erfolgt durch die Weibchen allein und im Flug durch kurzes Eintauchen des Ende des Hinterleibs ins Wasser. Dabei werden kleine, erbsengroße, bräunliche Eiballen ins Wasser abgelegt, die kurz vorher, in der Vegetation sitzend, herausgepresst wurden.
Imagines:
Mittelgroße, offene bis beschattete, naturnahe Fließgewässer und Brandungsufer von Seen, kann sich auch in stärker belasteten Seen und in Kanälen (z.B. Elbe-Lübeck-Kanal) entwickeln.
Entscheidender Faktor scheint die Substratbeschaffenheit (Fehlen von Wasserpflanzen) zu sein.
Larven:
Leben eingegraben im Substrat (Sand/Sand-Detritus Gemisch), das nach Beutetieren durchsucht wird.
Rote Liste Schleswig-Holstein 2011: vom Aussterben bedroht
Rote Liste Deutschland 2014: Vorwarnliste
Gefährdungsursachen: Begradigung von Fließgewässern, Intensive Unterhaltung, Instabilität von (Sand-)Substraten, Freizeitnutzung an Seen
Europäische Union (FFH-Richtlinie): -
Deutschland (BNatSchG): besonders geschützt
Schutzmaßnahmen: Erhalt bzw. Wiederherstellung der Strukturvielfalt an Fließgewässern mit stabilen Substratverhältnissen (kein Sandtreiben, keine oder nur schonende
Unterhaltung). Reduktion von Stoffeinträgen (insbesondere Sand) aus den angrenzenden Flächen. Beschränkung der Erholungsnutzung an Seen auf bestimmte, abgegrenzte
Bereiche
Text und Foto: A. Bruens