Größe:
Relativ große Art mit 62 bis 75 mm Körperlänge.
Männchen:
Grundfarbe braun bis grau. Deutlicher Kontrast zwischen grünen Augen und brauner Brust. Hinterleib grau mit gelbem Basalring am zweiten Hinterleibssegment und blauem Sattelfleck auf den Segmenten zwei und drei, der sich im Gegensatz zur Schabrackenlibelle auch auf die Seiten der Segmente erstreckt.
Weibchen:
Wie Männchen gefärbt, insgesamt etwas dunkler und Sattelfleck kleiner als beim Männchen (auf Hinterleibssegment drei nicht mehr so deutlich).
Larve/Exuvie:
Länge der letzten Larvenstadien/Exuvie 48 bis 54 mm. Augen oval mit leicht eingebuchtetem Hinterrand. Prämentum der Fangmaske lang und im oberen Drittel halsförmig eingeschnürt. Labialpalpus an der Spitze eckig. Eiablageapparat der Weibchen relativ kurz und breit.
Gesamtverbreitung:
Von den Kanaren und Madeira über den Mittelmeerraum und Mitteleuropa bis in die westliche Mongolei. Im Süden bis an den Nordrand der Sahara über die Arabische Halbinsel bis nach Indien, im Norden bis nach Südskandinavien, Baltikum, Belarus und Ukraine.
Deutschland:
In Deutschland vor allem in den eiszeitlich entstandenen Seenlandschaften Nordostdeutschlands sowie im Oberrheingebiet und im Alpenvorland, außerdem eingewandert in die mitteldeutsche Tagebaufolgelandschaft. Im Nord- und Nordwestdeutschland seltener, fehlt in den höheren Lagen der Mittelgebirge und in der Alpen.
Schleswig-Holstein:
Vor allem in der Jungmoränenlandschaft des östlichen Hügellands bis zum Nord-Ostsee-Kanal zu finden, außerdem gibt es Nachweise in der Elbmarsch und im Übergangsbereich von der Geest zur Marsch.
In den 1960er und 1970er Jahren gelegentlich einwandernd, danach erst wieder 1995 und 2004 festgestellt. Ab 2010 wurde die Art verstärkt in verschiedenen Landesteilen nachgewiesen, z. T. mit Paarungen und Eiablagen. Die positive Bestandsentwicklung hält weiter an.
Überwinterung (1. Winter): als Larve
Dauer Larvalentwicklung: ein bis zwei Jahre
Schlupfzeit in SH: Ab Mitte Mai
Flugzeit in SH: Mitte Mai bis Ende Oktober, Hauptflugzeit Ende Juni bis Mitte Juli
Verhalten:
Die reifen Männchen führen ausgedehnte Patrouillenflüge entlang der Uferlinie vor dem Röhrichtgürtel durch und setzten sich auch kurzzeitig ab. Die Aktivität kann bis in die Abenddämmerung dauern.
Paarung und Eiablage:
Die Kopulation beginnt am Wasser, wo die Männchen die Weibchen ergreifen und beide im Tandem das Gewässer verlassen. Das Paarungsrad wird im Flug gebildet und dann im Röhricht oder an einem Zweig sitzend fortgesetzt. Die Paarung dauert maximal eine Viertelstunde.
Die Eiablage erfolgt in der Regel im Tandem in lebende oder tote Pflanzenteile, entweder bei schwimmenden Substraten in horizontaler Haltung oder bei emersen Halmen in schräger oder senkrechter Position. Die Eiablage kann auch ohne Begleitung des Männchens erfolgen, dann werden die Weibchen häufig von anderen Männchen, auch von denen der Großen Königslibelle, gestört.
Imagines:
Charakterart großer Seen mit ausgedehnter offener Wasserfläche, Schwimmblattzone und gut ausgebildeten Röhrichten in der Verlandungszone. Die Beobachtung von Eiablagen in Brackwasserseen als mögliche Fortpflanzungsgewässer wird durch die Besiedlung entsprechender Habitate im Mittelmeerraum gestützt.
Larven:
Leben auf dem Gewässergrund oder zwischen Wasserpflanzen und Treibsel.
Rote Liste Schleswig-Holstein 2011: ungefährdet
Rote Liste Deutschland 2014: ungefährdet
Gefährdungsursachen: Freizeitnutzung an den Fortpflanzungsgewässern, die zu Zerstörung der Ufervegetation führen.
Europäische Union (FFH-Richtlinie): -
Deutschland (BNatSchG): besonders geschützt
Schutzmaßnahmen: Aktuell nicht erforderlich.