Größe:
Relativ große Art mit 70 bis 77 mmm Körperlänge.
Männchen:
Grundfarbe braun. Brust mit zwei schräg von oben nach unten verlaufenden gelben Seitenstreifen. Hinterleib oben auf dem zweiten Segment mit zwei blauen Flecken, Seiten ebenfalls mit blauen Flecken. Im Gegensatz zu der ähnlichen Keilfleck-Mosaikjungfer Augen braun, oben gräulich-bläulich gefärb und Flügel transparent braun getönt.
Weibchen:
Wie die Männchen, es fehlen jedoch die Flecken oben auf dem zweiten Hinterleibssegment und die seitlichen Flecken am Hinterleib sind auf dem zweiten und dritten Segment gelblich, auf den Segmenten vier bis acht blaugrau.
Larve/Exuvie:
Länge der letzten Larvenstadien/Exuvie 41 bis 46 mm. Große Larve, oft kontrastreich gezeichnet. Fangmaske mit kurzem Prämentum. Augen rund, Hinterrand eingebuchtet. Charakteristische helle Flecken auf dem Hinterkopf. Seitendornen an den Hinterleibssegmenten sechs bis neun, der an Segment sechs kürzer, aber deutlich erkennbar. Oberer Hinterleibsanhang der Analpyramide höchstens halb so lang wie die unteren beiden.
Gesamtverbreitung:
Weit verbreitet in Europa bis Westasien. Das Areal reicht von Irland und Mittelfrankreich im Westen über Mittel- und Nordeuropa nach Südrussland bis zum Baikalsee und in die Mongolei. Im Süden bildet der 40. Breitengrad die Grenze der geschlossenen Verbreitung, im Norden der Polarkreis. Inselartige Vorkommen finden sich in den Pyrenäen, Montenegro, Rumänien und Ukraine.
Deutschland:
Vor allem im Tiefland, in den größeren Flusstälern, den östlichen Mittelgebirgen und im Alpenvorland. Fehlt in den Höhenlagen zahlreicher Mittelgebirge Westdeutschland und vielen gewässerarmen Gebieten.
Schleswig-Holstein:
Die Art ist von der dänischen Grenze bis zur Elbe weit verbreitet. Es liegen Nachweise aus allen Landesteilen vor. Auch in der Marsch, in der deutlich weniger Fundpunkte vorliegen, dürfte die Art gut vertreten sein. Größere Verbreitungslücken gehen wahrscheinlich auf Erfassungsdefizite zurück.
Eine in Schleswig-Holstein häufige Art ohne kurz- oder langfristig deutliche Bestandsveränderung. An den besiedelten Gewässer oft die Mosaikjungfer mit der geringsten Individuendichte.
Überwinterung (1. Winter): als Ei
Dauer Larvalentwicklung: zwei Jahre
Schlupfzeit in SH: Anfang Juni bis Ende August
Flugzeit in SH: Anfang Juni bis Ende Oktober, Hauptflugzeit Ende Juli bis Ende August
Verhalten:
Die Reifungszeit verbringen die Jungtiere in bewaldeten Gebieten, weit entfernt vom Entwicklungsgewässer.
Der Patrouillienflug reifer Männchen ist ausdauernd und wird in größerem Abstand von der Wasseroberfläche und vom Ufer durchgeführt. Treffen die Tiere dabei auf eine anderes Männchen, so wird dies weit über den Gewässerrand hinaus verjagt. Jagdflüge können sowohl in den frühen Morgenstunden als auch in der Dämmerung erfolgen.
Paarung und Eiablage:
Die Paarung findet, wie bei der Grünen Mosaikjungfer, vor allem in den frühen Morgenstunden (ab bereits eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang) statt und kann mehrere Stunden dauern.
Die Weibchen legen die Eier ohne Begleitung durch das Männchen in abgestorbene Pflanzenteile oder in im Wasser schwimmendes oder liegendes Totholz.
Imagines:
Die Art ist an fast allen Gewässertypen bodenständig, wobei eine deutliche Bevorzugung von Stillgewässern zu erkennen ist. Dabei scheint keine Rolle zu spielen, ob es sich um künstlich angelegte oder natürliche Gewässer handelt. Wichtig ist ein gewisser Nährstoffgehalt des Wassers (meso- oder eutroph) und eine gut ausgebildete Schwimmblatt- und Röhrichtzone. Viele Gewässer befinden sich im oder am Rand von Gehölzbeständen. Im Westen des Landes werden auch die offenen Grünlandbereiche der Marsch oder der Flussniederungen besiedelt.
Larven:
Leben zwischen Wasserpflanzen und am Gewässergrund. Dort verstecken sie sich zwischen Pflanzenteilen oder im Detritus. In Krebsscherenbeständen halten sie sich in den Rosetten auf und verdrängen dabei teilweise die Larven der Grünen Mosaikjungfer.
Rote Liste Schleswig-Holstein 2011: ungefährdet
Rote Liste Deutschland 2014: ungefährdet
Gefährdungsursachen: Keine erkennbaren
Europäische Union (FFH-Richtlinie): -
Deutschland (BNatSchG): besonders geschützt
Schutzmaßnahmen: Nicht erforderlich. Die Art profitiert von Wiedervernässungsmaßnahmen und Gewässerneuanlagen, allerdings erst mittelfristig, da die Gewässer erst einen
gewissen Reifegrad erreichen müssen, um für diese Art ein geeignetes Habitat zu bieten