Größe:
Relativ große Art mit 67 bis 76 mm Körperlänge.
Männchen:
Grundfarbe brau bis schwarz mit breiten hellgrünen Streifen auf der Brust. Hinterleib mit blauen und grünen Flecken. Oben auf der Vorderbrust zwei große ovale grüne Flecken.
Weibchen:
Grundfarbe brau bis schwarz mit breiten hellgrünen Streifen auf der Brust. Hinterleib mit grünen Flecken. Oben auf der Vorderbrust zwei große ovale grüne Flecken.
Larve/Exuvie:
Länge der letzten Larvenstadien/Exuvie 34 bis 48 mm. Groß und schlank, Fangmaske mit auffallend langem Prämentum. Augen rund, Hinterrand stark eingebuchtet. Seitendornen an den Hinterleibssegmenten sechs bis neun, die an Segment sechs kleiner, aber deutlich sichtbar, die an Segment neun höchstens halb so lang wie Segment zehn. Oberer Hinterleibsanhang der Analpyramide halb so lang wie die unteren beiden. Eiablageapparat der Weibchen überragt Segmentende.
Gesamtverbreitung:
In ihrer Verbreitung fast ausschließlich auf Europa beschränkt, erreicht ostwärts Ural und Kaukasus. Sie fehlt in Nordskandinavien, in Teilen Schottlands, Italiens und des Balkans. Zerstreut in Griechenland und der Nordtürkei, nur einzelne Funde in Nordafrika.
Deutschland:
Flächendeckend in fast ganz Deutschland, in den waldreichen Regionen, an gehölzgesäumten Stillgewässern und auch in städtisch/dörflich geprägten Bereichen häufig. Verbreitungslücken wie im Nordosten gehen ev. auf Kartierungsdefizite zurück.
Schleswig-Holstein:
Bei uns liegen Nachweise aus allen Landesteilen vor, lediglich in der Marsch, Angeln und Schwansen sowie in Teilen Ostholsteins seltener.
Landesweit dritthäufigste Großlibelle und häufigste Art dieser Gattung, die allerdings an vielen Gewässern fliegt, ohne dass eine Fortpflanzung sicher belegt werden könnte. Gerade an Gewässern mit Fischbesatz oder einer großen Konkurrenz durch andere Edellibellen ist eine vollständige Entwicklung der Larven bis zum Schlupf fraglich.
Überwinterung (1. Winter): als Ei
Dauer Larvalentwicklung: ein bis zwei Jahre
Schlupfzeit in SH: Anfang Juni bis Anfang August
Flugzeit in SH: Anfang Juni bis Anfang November, Hauptflugzeit Juli bis September
Verhalten:
Junge Tiere verbringen die Reifungsperiode oft weit entfernt von den Entwicklungsgewässern. In dieser Zeit, aber auch später, jagen sie gerne abseits von Gewässern in halbschattigen Bereichen auf Lichtungen oder entlang von Waldwegen, an Waldrändern oder im Bereich von Knicks oder Hecken. Zwischendurch sitzen sie an Büschen, Bäumen oder Hochstauen in sonnenexponierter, aber windgeschützter Lage.
Die patrouillierenden Männchen bilden an den Gewässern in ihrem Aktivitätsbereich zeitlich begrenzt Reviere aus, die sie im Flug überwachen. An kleinen Gewässern nimmt meist nur ein Männchen das gesamte Territorium ein. Dabei wechseln sie sich immer wieder einander ab. Die Verweildauer pro Gewässer nimmt mit zunehmender Männchendichte ab.
Paarung und Eiablage:
Die Paarung wird am Wasser eingeleitet und nach kurzem Flug in der Ufervegetation fortgesetzt.
Die Weibchen legen die Eier ohne Begleitung durch das Männchen in den feuchten Boden, in Moos, faulendes Holz oder verrottende Pflanzenteile im Uferbereich nahe der Wasserlinie.
Imagines:
Bevorzugt kleine Stillgewässer, auch künstlich angelegte Gewässer in städtisch oder dörflich geprägter Umgebung werden besiedelt. Sogar aufgelassene Jauchegruben, Regentonnen oder wassergefüllte Radspuren werden zur Eiablage genutzt, was auf eine schnelle Besiedlung neu entstandener Gewässer hindeutet (Pionierart). Optimal sind sumpfige, vegetationsarme bis -freie Waldgewässer.
Larven:
Halten sich am Gewässergrund oder in der Vegetation der Fortpflanzungsgewässer auf.
Rote Liste Schleswig-Holstein 2011: ungefährdet
Rote Liste Deutschland 2014: ungefährdet
Gefährdungsursachen: Keine erkennbaren.
Europäische Union (FFH-Richtlinie): -
Deutschland (BNatSchG): besonders geschützt
Schutzmaßnahmen: Herstellung höherer Wasserstände in Wäldern, z.B. durch Grabenverschlüsse.