Der Libellenatlas ist fertig

Liebe Libellenfreunde,

endlich ist der Schleswig-Holsteinische Libellenatlas fertig! Erhältlich ist das Werk unter dem Titel "Die Libellen Schleswig-Holsteins" im Buchhandel oder am besten direkt beim Verlag Natur + Text.

Dann hat das kühle Wetter der letzten Wochen uns nicht gerade mit Beobachtungsmöglichkeiten verwöhnt. Trotzdem ist nach dem Atlas vor dem nächsten und deshalb sind wir natürlich weiterhin an allen Beobachtungen interessiert!

Ich habe in den letzten Wochen einmal versucht, die Hochmoor-Mosaikjungfer in Moor-Vernässungsmaßnahmen der letzten Jahre wieder zu bestätigen. Anbei eine Übersicht über die Funde der Art seit dem Jahre 2000 im Lande (grün). In den schwarz gekennzeichneten Gebieten konnte ich die Reproduktion der Art durch Exuvien-Aufsammlungen nachweisen.

Bedeutsam sind dabei die Binnendünen-Freistellungen der Stiftung Naturschutz bei Lütjenholm (Erstnachweis der Art im weiten Umfeld, nächstes Vorkommen in ca. 9 km Distanz), im wieder-vernässten Dellstedter Nordermoor (Erstnachweis, nächste Vorkommen ca. 6 km Distanz im Hartshoper Moor, auch dort ist die Art erst nach den Vernässungsmaßnahmen aufgetaucht, E. Schmidt kannte die Art aus dem Gebiet in den 1960-1970er Jahren nicht) und besonders interessant im Kaltenhofer Moor (dort konnte die Art erstmals seit 1996 sowohl in mehreren Imagos durch D. Bettin und C. Brochard nachgewiesen werden, von mir ebenfalls durch Exuvien). Das Kaltenhofer Moor ist für mich besonders interessant, weil ich in dem Moor in den letzten Jahren intensiv aber erfolglos nach Exuvien der Art gesucht habe (ebenfalls in den angrenzenden Mooren am Postkamp, Stauner und Felmer Moor) und das nächste bekannte Aeshna subarctica – Gewässer über 25 km entfernt liegt. Ich möchte mich nicht überschätzen, gehe aber davon aus, dass die Bestände der Art in dem Gebiet tatsächlich erloschen war und erst nach den ersten Moor-Vernässungsmaßnahmen der Stiftung wieder eingewandert ist. Die Art muss dementsprechend über ein erhebliches Wiederbesiedlungspotential verfügen.

 

Andere Gebiete haben offensichtlich noch nicht den nötigen Vorlauf zur Entwicklung der Torfmoos-reichen Torfstiche, z.B. das Satrupholmer und Ahrenholzfelder Moor.

 

Die schlechte Witterung hat südliche Sommergäste eher rar auftreten lassen. Die Südliche Heidelibelle konnte nur im Bereich des Sielbektales (Ratekau, OH) durch K. Hartwig, in Selent (PLÖ) durch F. Anders-Gehrke und im Großen Moor bei Dätgen durch C. Winkler bestätigt werden.

 

In den nächsten Jahren wird die Erfassung der Grünen Mosaikjungfer im Rahmen des Monitorings der Bestände wieder intensiviert. Hierzu wäre ich an Funden größerer Bestände der Krebsschere (auch in künstlichen Gewässern) sehr interessiert. Derzeit deutet es sich an, dass die Art aus den ehemaligen Grünlandmarschen weiträumig verschwindet. Bestände der Art sind sowohl von einer zu intensiven wie einer fehlenden Grabenräumung in den Graben-Gebieten betroffen.

 

Viele Grüße

 

Arne Drews