Größe:
Eine der kleinsten Arten der Gattung mit einer Körperlänge von 29 bis 34 mm.
Männchen:
Ausgefärbt fast komplett schwarz und damit eindeutig erkennbar. Junge Tiere mit zwei gelben länglichen Flecken auf den Seiten der Brust, getrennt durch einen schwarzen Streifen mit drei kleinen gelben Flecken. Auf der Brustoberseite ein schwarzes Dreieck. Hinterleib mit großen, goldgelben Flecken. Beine und Flügelmal schwarz
Weibchen:
Wie junge Männchen gefärbt, mit zunehmendem Alter verdüstern sich die gelb gefärbten Bereiche über braungelb zu braun.
Larve/Exuvie:
Länge der letzten Larvenstadien/Exuvie nur 12 bis 17 mm. Fangmaske korbförmig, Hinterleib verbreitert. Rückendornen schwach entwickelt. Seitendornen an den Hinterleibssegment acht und neun kurz. Hinterrand der Bauchplatten der Segmente sieben und acht ohne Borsten.
Gesamtverbreitung:
In einem breiten Band über die gesamte Nordhalbkugel, von Europa über Asien bis nach Nordamerika. Außerdem isolierte Areale im Kaukasus und der der chinesischen Provinz Sechuan. In Europa erstreckt sich der Südrand der Verbreitung von Südengland über die Bretagne, das französischen Zentralmassiv, den Alpensüdrand bis in die nördliche Ukraine. Die Nordgrenze liegt in Irland und Schottland weiter bis Lappland.
Deutschland:
Vor allem im westlichen Teil der Norddeutschen Tiefebene verbreitet und häufig, der mittlere und nordöstliche Teil ist nur lückenhaft besiedelt. Regelmäßig in den Mittelgebirgen, dem Alpenvorland und den Alpen. In den Niederungen und Hügellandschaften Süddeutschlands ist die Art selten oder fehlt.
Schleswig-Holstein:
Schwerpunktmäßig in den Moor- und Heidegebieten der Geest und des östlichen Hügellands. In der Marsch nur in vermoorten Dünentälern oder Moorresten.
Die Schwarze Heidelibelle wird bei uns als mäßig häufig mit sowohl kurz- als auch langfristig gleichbleibender Bestandsentwicklung eingestuft. Das Verlanden kleiner Torfstiche und das Absinken des Wasserstands im Moorrandbereich wird anscheinend bisher durch die Renaturierung von Mooren, die dann auch schnell wiederbesiedelt werden, wieder ausgeglichen.
Überwinterung: als Ei
Dauer Larvalentwicklung: zwei bis sechs Monate,
Schlupfzeit in SH: Mitte Juni bis Mitte August
Flugzeit in SH: Mitte Juni bis Ende Oktober, Hauptflugzeit August und September
Verhalten:
Die frischgeschlüpften Tiere verbringen ihre etwa zweiwöchige Reifezeit an Gehölzrändern und Hecken sowie auf Weiden, Brach- oder Heideflächen.
Die geschlechtsreifen Männchen verhalten sich nicht territorial.
Paarung und Eiablage:
Die Paarung findet abseits des Wassers statt und dauert im Mittel eine Viertelstunde.
Die Eiablage erfolgt meist im Tandem oder auch allein mit oder ohne Bewachung durch das Männchen im flachen Uferbereich, über Schlamm oder Torfmoosen, häufig zusammen mit anderen Paaren.
Imagines:
Besiedeln eine Vielzahl von Stillgewässertypen, in Fließgewässern nur ausnahmsweise nachgewiesen. Dabei stehen Moorgewässer in Hoch- und Übergangsmooren mit über der Hälfte der Fundorte an erster Stelle, gefolgt von unbeschatteten Kleingewässern (auf Sandboden). Die Fortpflanzungsgewässer sind nährstoffarm, sonnenexponiert und vegetationsreich, dies können auch flutenden Torfmoosbestände sein. Eine ausgedehnte Flachwasserzone ist für die Larvalentwicklung erforderlich. Die Art kann sich auch in Brackwasser fortpflanzen.
Larven:
Im Flachwasser in Bereichen mit dichter Vegetation zwischen den Pflanzen oder am Gewässergrund.
Rote Liste Schleswig-Holstein 2011: ungefährdet
Rote Liste Deutschland 2014: ungefährdet
Gefährdungsursachen: keine erkennbar
Europäische Union (FFH-Richtlinie): -
Deutschland (BNatSchG): besonders geschützt
Schutzmaßnahmen: Herstellung naturnahe Wasserstände in Mooren durch Renaturierungsmaßnahmen
A. Bruens